Arbeiten im und am Schildkrötengehege-Monat Februar

Der Februar 2021 war in der ersten Hälfte sehr kalt. Temperaturen nachts bis Minus 13 Grad im Hunsrück hatte der Datenlogger aufgezeichnet. Bei anderen befreundeten Schildkrötenhaltern rutschte die Temperatur sogar nachts bis Minus 20 Grad.
Aber in unserer Überwinterungsgrube hatte der Sensor auf der Oberfläche zur kältesten Uhrzeit immer noch „angenehme“ 2,6 Grad gemessen.

Der Sensor in der Grube habe ich auf der Oberfläche an der kühsten Stelle platziert. Die Grube misst 100×60 cm. Mit einem Infrarotthermometer hatte ich an anderen Punkte 1 bis 2 Grad mehr gemessen. Dort liegen zum Teil die Tiere. Es gibt immer mal zwei, drei Tiere bei uns, die sich entweder gar nicht oder nur wenige Zentimeter eingraben. Bei unserer Susi (ca. 57-jähriges THB-Weibchen) kenne ich nichts anderes. Sie gräbt sich generell nicht ein.

Temperaturen im Februar

Wenn der Sensor 2,6 Grad misst, sind es an anderen Stellen nochmal bisserl wärmer. Den Temperaturregler (Inkbird 306 T WIFI) habe ich so programmiert, das bei 3,7 Grad das Heizkabel angeht.
Es ist folglich genügend Puffer da, falls es noch kälter werden sollte. Darüber hinaus haben die Tier ja immer die Möglichkeit, 60 cm in die Tiefe zu graben.
Und für den Fall, dass alle Stricke reißen, bewirkt eine erhöhte Glucosekonzentration im Blut der Schildkröten, das die Tiere nicht gleich erfrieren.
Schon in meinem letzten Monatsbericht hatte ich über das natürliche Frostschutzmittel der Schildkröten geschrieben. Auch davon, dass außer einer Sichtkontrolle keine weiteren Kontrollen bei uns stattfinden. Somit auch kein Wiegen der Tiere. Aber das entscheidet natürlich jeder Halter für sich.

Bei der optischen Kontrolle von zwei Tieren hatte ich keine Veränderungen feststellen können.
Ich kontrolliere nicht bei allen Tieren, da sonst die Grube links gemacht werden müsste. Ein Störungsfaktor, der meiner Meinung nicht unbedingt sein muss.

Frühlingshafte Temperaturen

In der zweiten Februar-Hälfte stiegen die Temperaturen dann etwas an und am 20. des Monats hatten wir fast überall Temperaturen von annähernd 20 Grad!!
Bei dem einen oder anderen Halter sind sogar schon die ersten Tiere aufgewacht und sonnten sich unter der Wärmelampe.
Das ist aber jetzt kein Grund, besonders für Anfänger, nervös zu werden und auf Teufel komm raus die Tiere auszuwintern. Oft fallen die Temperaturen danach wieder in den Keller und die Schildkröten, die im Frühbeet/Gewächshaus naturnah starren, verkriechen sich nach dem Aufwachen kurzerhand nochmals in die Grube.

Freigehege für Europäische Landschildkröten: Ein Leitfaden für eine naturnahe Haltung im eigenen Garten (Ratgeber zur Haltung Europäischer Landschildkröten) Werbung/Bild:Amazon

Bei uns schlummern die Tiere noch in der Überwinterungsgrube. Es dauert immer ein paar Tage, bis die Temperaturen überhaupt bei den Tieren ankommen. Erst wenn es konstant wärmer und sich Frühbeet/Gewächshaus zusätzlich durch die Sonneneinstrahlung aufwärmen, kommen die Schildkröten langsam zum Vorschein.
Bei uns ist es immer so zwischen Anfang/Mitte März bis unsere Susi als erste aus der Überwinterungsgrube hervorkommt.
Bis dahin ist aber noch bisserl Arbeit im Gehege angesagt.

„Frühjahrsputz“ im Schildkrötengehege

Die wärmeren Temperaturen im zweiten Monatsabschnitt lassen die ersten Arbeiten im Freigehege zu. Da unser Grundstück direkt am Wald liegt und der Nachbar Ahorn-Bäume sein eigen nennt, fallen im Herbst unendlich viel Laub in den Garten bzw. in die Gehege. Im Herbst bei meinen Arbeiten wird das meiste schon mal abgesammelt. Doch einiges bleibt immer übrig oder wird mal ebenso durch den Wind in die Gehege geweht.
Diese Reste habe ich jetzt im Februar entfernt. Gleich mit auf den Komposthaufen wurden die restlichen abgestorbenen Äste bzw. Pflanzen entsorgt.

Gehege kalken

Zweimal im Jahr, im Frühjahr und Herbst werden die Gehege gekalkt. Während ich all die Jahre alles gekalkt hatte, werden seit dem Umbau 2020 mit 12 Tonnen Kalkschotter nur noch die angrenzenden Futterwiesen gekalkt. 
Warum kalken? Das habe ich hier beschrieben:

Futterpflanzen vorziehen

Eine Möglichkeit um genügend Futter den Tieren nach der Starre anbieten zu können ist Wildkräutersamen in Töpfen vorzuziehen und später in die Gehege pflanzen.
Für eine erfolgreiche Anzucht werden die Samen in spezielle Aussaaterde ausgesät und im Haus oder Frühbeet/Gewächshaus zum Keimen gestellt.
Zu Anfangs die Erde gut nass halten. Hierfür eignet sich sehr gut eine Sprühflasche. Die Wassermenge kann besser dosiert werden und der Wasserstrahl ist nicht so stark wie bei einer Gießkanne.

Keimlinge pikieren

Damit später die Keimlinge sich nicht gegenseitig beim Wachstum hindern, ist es wichtig, diese rechtzeitig zu pikieren. Dabei werden die Sämlinge in größeren Abstand zu einander gesetzt oder in einen separaten Topf gepflanzt.
Eine detaillierte Anleitung zum Futteranbau im eigenen Garten hat Thorsten Geier in seinem Buch sehr gut beschrieben:

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Anzucht und pikieren von Futterpflanzen|Fotos: Thorsten Geier

Eine weitere Möglichkeit im Frühjahr Futterpflanzen vorzuziehen besteht darin, Wildkräuter wie z. b. Löwenzahn, Rainkohl, Spitzwegerich die jetzt in der Natur wachsen, auszugraben und in Töpfe zu pflanzen. Diese werden in die Frühbeete/Gewächshäuser gestellt und regelmäßig gegossen.
Erwachen die Tiere Anfang/Mitte März sind die Pflanzen dank Wärme und Wasser gut gewachsen und geben reichlich frisches Futter.

Maulwurfserde

Auch in diesem Frühjahr waren unsere Untermieter im Garten, Frau und Herr Maulwurf, fleißig und haben reichlich an Maulwurfserde an die Oberfläche geschaufelt.
Diese fast siebfeine Erde benutze ich in unserem Innengehege für die Spaltenschildkröten, für die Überwinterungsgrube der griechischen Landschildkröten im Schildkrötenhaus, sowie zum Auffüllen in den Frühbeeten und modellieren des Eiablagehügels.
Bisher hatte ich drei volle Schubkarren „ernten“ können, die im Laufe des Schildkrötenjahres wieder für irgendwas dann in den Gehegen Verwendung finden. Was dieses „schwarze Gold“ so wertvoll für uns Schildkrötenhalter macht, hat Lutz Prauser in diesem Artikel sehr gut beschrieben.

Technik überprüfen

Bevor unsere Schildkröten das Schildkrötenjahr 2021 einläuten ist jetzt die Möglichkeit, die Technik nochmal zu überprüfen und so weit alles vorzubereiten.
Nachdem wir im letzten Jahr den Strom komplett neu gelegt und im Schildkrötenhaus einen zusätzlichen Sicherungskasten angeschlossen hatten, ging das dieses Jahr schnell von der Hand.

Die Temperaturregler (Inkbird 306 und Thermotimer von Dostmann) hatte ich den beiden Frühbeeten (Nachzuchten und Männer-WG) im Herbst (nachdem alle in der Überwinterungsgrube starrten) rausgenommen. Lediglich die Leuchten mit Lampenschirm hatte ich drinnen gelassen.
Also Stecker der Lampen in die Steckdose und im Schildkrötenhaus die Sicherungen für die beiden Frühbeete an.
Zack…Lampen brennen!
Danach die Temperaturregler wieder angeschlossen und Fensterheber eingehängt (dieses hatte ich im Herbst ebenso ausgebaut).

Während ich hier die letzten Zeilen schreibe, ist es (wie erwartet) kühler geworden. Hatte an den warmen Tagen in der Überwinterungsgrube das Laub bisserl geraschelt, ist es nun wieder ganz ruhig.

Schwachstellen im Gehege beseitigen

Wenn du mit Wasseransammlungen in deinem Schildkrötengehege zu kämpfen hast, vor allem nach starken Regenfällen oder durch Schmelzwasser, gibt es effektive Maßnahmen, die Abhilfe schaffen können. Das Problem tritt auf, weil das Wasser nicht angemessen abfließen kann und lediglich die höher gelegenen Bereiche trocken bleiben.

Durch das Hinzufügen von Schichten und Steinen hast du bereits eine hügelige Landschaft geschaffen, was den Wasserabfluss verbessert. Eine wichtige Maßnahme ist dabei die Verbesserung der Durchlässigkeit des Randbereichs deines Geheges. Dies vermeidet nicht nur Überschwemmungen, sondern trägt auch zu einem vielfältigeren Mikroklima bei und unterstützt die Biodiversität.

Um die Situation weiter zu verbessern, könnten zusätzliche Drainagesysteme und eine Erhöhung der Bodendurchlässigkeit (z.B. durch kalken des Geheges mit Dolomitkalk) sinnvoll sein. Es ist zudem ratsam, das Gehege regelmäßig zu überwachen, um ein gesundes Mikroklima und eine reiche Biodiversität sicherzustellen.

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