Anfang März schrieben die ersten Schildkrötenhaltern, das ihre Tiere aufgewacht und schon am fressen sind. Das haben andere Schildkrötenhalter veranlasst bei mir nachzufragen, ob sie ihre Tiere (die noch am starren waren) wecken sollen.
Inhaltsverzeichnis
„Lasst eure Tiere in Ruhe. Sie wissen schon, wenn es Zeit wird in die Saison zu starten“.
Auf wie viel Grad stelle ich die Temperatur ein?
Anders ist es natürlich bei der Überwinterung im Kühlschrank. Hier muss der Halter die Tiere raus nehmen. Aber auch da gebe ich immer als Tipp, die Tiere erst raus zu nehmen, wenn die Temperaturen tagsüber konstant im zweistelligen Bereich liegen. Voraussetzung ist natürlich immer, das Frühbeet/Gewächshaus mit entsprechender Technik vorhanden ist.
Die Frage, die ebenso immer wieder gestellt wird, ist nach der Temperatur im Frühbeet/Schildkrötenhaus in dieser Zeit.
Mit Hilfe eines Thermotimers ist die Temperatureinstellung ganz einfach. Ich verwende hierzu den Inkbird ITC 306 T und den Inkbird ITC 306 T WIFI. Beide habe ich so eingestellt, dass die Wärmelampen angehen, sobald die Temperatur unter 25 Grad fällt und wieder aus, wenn es über die 25 Grad klettert. Jetzt zu Anfang habe ich die Zeit von 8 Uhr bis 14 Uhr eingestellt und erhöhe wöchentlich um 1 Stunde bis 19 Uhr.
Wer sonst? Die Susi!
So sicher wie das „Dinner for one“ an Sylvester.
Unsere Susi ist immer die Erste, die nach der Starre totall verpennt im Schildkrötenhaus sitzt. Das ca. 60-jährige THB-Mädel hatten wir vor einigen Jahren von einer älteren Dame übernommen.
Dort, im Nachbarort, hatte sie über 50 Jahren gelebt, bis sich ihre Halterin altersbedingt nicht mehr so um das Tier kümmern konnte. Daher es ist für uns Halter wichtig, sich auch mit diesem Punkt zu befassen:
Wer kann mein Tier/meine Tiere übernehmen, wenn ich selbst nicht mehr kann oder nicht mehr da bin?
Europäische Landschildkröten können locker über 100 Jahre alt werden. Und unsere Susi ist bei bester Gesundheit und legt regelmäßig zwei- bis dreimal im Jahr ihre Eier im Gehege ab.
Leider haben auch dieses Jahr einige Halter von Verlusten ihrer Tiere geschrieben. Das kann verschiedene Gründe haben:
- Natürliche Auslese
- Vorerkrankungen
- Fehler bei der Durchführung der Starre
- oder aber auch Verlust durch Prädatoren. So hat z.B. ein Halter von einem Rattenangriff berichtet
Futter und Wasser bereitstellen
Einer der ersten Aufgabe (neben dem Einstellen der Technik):
Futter und Wasser bereitstellen!
Mit dem Futter kann es für den einen oder anderen etwas schwieriger werden, da in dieser Jahreszeit noch nicht so viel wächst. Bei uns im Hunsrück ist es immer bisserl kälter als z.B. 15 km entfernt an der Mosel. Dort blüht und wächst schon Wochen vorher einiges mehr.
Aber auch bei uns bekommt man dann doch mit etwas längerem Suchen einiges an Futterpflanzen zusammen.
Für Halter, die jetzt nicht unbedingt auf dem Land leben, wird die Futtersuche noch schwieriger. Alternativ können Biosalate verfüttert werden.
Aber nicht irgendwelche Salatsorten, sondern z. B. Wegwartgewächse wie:
• Catalona
• Chirocee
• Grumolo und
• Radicchio.
Weitere geeignete Salate:
• Feldsalat
• Romanasalat
• Rucola
• Endiviensalat
Diese Salatsorten sind ballaststoffreich und haben zum Teil ein sehr gutes Kalzium/Phosphor-Verhältnis (Romanasalat).
Golliwoog® ist eine sehr gute Alternative und fressen unsere Schildkröten sehr gerne
Das kriechende Schönpolster enthält lebenswichtige Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe sowie Rohfasern und speichert in den Blättern viel Wasser. Besonders jetzt nach der Aufwachphase sehr wichtig, um den Wasserhaushalt auszugleichen.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-24 .
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Auswertung Datenlogger vom 01.11.2021 bis zum 01.03.2022
Zur Kontrolle der Temperaturen im Schildkrötenhaus, im Frühbeet und zum Vergleich die Temperatur im Freien nutze ich den Datenlogger TFA Dostmann Klimalogg Pro.
An diesem Gerät können bis zu 8 Sender verbunden werden. Zur Zeit sind drei Sender* mit dem Datenlogger verbunden (in der Überwinterungsgrube mit Kabel, im Schildkrötenhaus mit Kabel und außen am Schildkrötenhaus mit Abdeckung). Hier werde ich aber noch jeweils einen Sender im Frühbeet der Männer-WG und im Frühbeet der Nachzuchten installieren.
Die Funkübertragung funktioniert super, so dass ich im Büro die Temperaturen der Senderorte jederzeit ablesen kann. Bis zu 50000 Datensätze kann der Klimalogg speichern und das in verschiedenen Speicherintervallen (1,5,10,15 und 30 Minuten oder 1,2,3 oder 6 Stunden).
Ich habe den Klimalogg so programmiert, das er alle 30 Minuten die Temperaturen speichert und ich eine sehr genaue Übersicht erhalte, wie der Temperaturverlauf war (Besonders in den kälten Nächten und frühen Morgenstunden). Eine Alarmfunktion bei Unterschreiten einer vorgegebenen Mindesttemperatur ermöglicht es, korrigierend einzugreifen.
Mit der mitgelieferten Software erhalte ich so ein genaues Bild der Temperaturverläufe.
Platzierung des Fühlers
Der Fühler des Senders* in der Überwinterungsgrube liegt bei uns direkt auf der Oberfläche unter dem Buchen-/Eichenlaub, das ich als Isolierung verwende. Direkt auf der Oberfläche darum, weil sich unsere Susi nicht eingräbt und sie deshalb als erste die Temperaturschwankung mitbekommt.
So ist unsere Susi im Jahr 2021 nach einer längeren Wärmephase im Februar aufgewacht und im Frühbeet umherspaziert. Als es nach einigen Tagen wieder kälter wurde, hat sich die Dame dann wieder in die Überwinterungsgrube verabschiedet und die Starre fortgesetzt.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-24 .
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Alle andere adulte Tiere graben sich zum Teil bis zu 15 cm ein. Dort bekommen sie Temperaturschwankungen erst mit, wenn es dauerhaft über mehrere Tage wärmer oder kälter werden sollte (kälter eher aber nicht, da bei Unterschreitung von 2 Grad das Wärmekabel angeht).
In der Auswertung ist zu sehen, das nach Weihnachten und Anfang des Jahres paar wärmere Tage dabei waren. Aber nicht ausreichend, um die Susi aus der Grube zu locken. Bei einer Sichtkontrolle hatte ich aber festgestellt, das sie sich doch bisserl vom Platz weiter bewegt hatte.
Generell ist es aber kein Grund zur Sorge, wenn die Tiere nach einem Wärmeeinbruch während der Hibernation wach werden und im Frühbeet/Gewächshaus umherlaufen. Einfach bisserl Wasser bereitstellen und die Tiere machen lassen. Wird es kälter, ziehen sie sich wieder zurück in die Überwinterungsgrube.
Wie in der Natur halt.
Dort herrschen auch nicht immer konstant 5 Grad.
Für mich ist diese Art der Überwinterung die natürlichste und einfachste!
Erklärung Diagramm:
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- blauer Verlauf: Temperatur in der Überwinterungsgrube
- roter Verlauf: Temperatur im Schildkrötenhaus
- grüner Verlauf: Temperatur im Schildkrötengehege
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