So langsam steigen bei uns im Hunsrück auch die Temperaturen und immer mehr an Tieren werden wach. Während die letzte Woche das Wetter noch sehr bescheiden war, ist seit gestern die Sonne mehrere Stunden am scheinen und unsere Tiere zum Teil schon in den Gehegen unterwegs.
Leider wächst bei uns noch nicht so viel, so daß ich zum Teil an der Mosel (arbeite dort) Futter sammle. Es ist schon erstaunlich, wie die Unterschiede sind. Während bei uns auf dem „Hunsbuckel“ der Löwenzahn etc. erst so langsam die ersten, zarten Blätter zeigt, ist der Löwenzahn an der Mosel zum Teil schon am blühen! Was doch 3-4 Grad Unterschied so ausmachen.
Die Starre ist problemlos verlaufen. Zwar hatten wir zum Teil Nachts bis Minus 17 Grad, doch in der Überwinterungsgrube waren dann immer noch „angenehme“ 2-3 Grad. Eine genaue Auswertung des Datenloggers werde ich bei meinem nächsten Beitrag posten.
Leider hatte ich in diesem Jahr auch ein totes Tier zu beklagen. Eine Nachzucht aus 2014 ist ganz normal aufgewacht, war auch schon unterwegs und hatte gefressen. Vor ein paar Tagen, ich hatte morgens die Türen von Schildkrötenhaus und Frühbeete geöffnet, lag das Tier unter der Lampe und machte den Eindruck, als würde es sich aufwärmen.
Als ich dann Nachmittags noch mal nach den Tieren schaute, lag das Kleine immer noch an der selben Stelle. Da wurde ich natürlich stutzig und hob das Tier auf. Das Tiere hatte die Augen geschlossen und sah ganz normal aus. Leider überhaut keine Reaktionen mehr. Woran das Tier gestorben sein könnte? Ich kann es leider nicht sagen. Es hätte auch wohl keinen Sinn gemacht, das Tier einzuschicken und es untersuchen zu lassen, das es ja schon mehrere Stunden unter der Lampe lag.
Die Kleine war aus einem Erstgelege eines damals 10 jährigen THB-Weibchen. Alle 4 Eier waren befruchtet und aus allen schlüpften am 01.09.14 Mini Landschildkröten. Mini, weil das Gewicht zwischen 5-6 Gramm lag! Da ich immer von einer naturnahen Haltung rede und, nach meinem Empfinden, auch praktiziere, war es auch dann logisch, das die Minis von Anfang an und auch genauso lange starren sollten wie die Adulten Tiere.
Zwei Tiere hatten die erste Starre leider nicht überlebt. Ich sehe es als natürliche Auslese. Hätten die Tiere überlebt, wenn sie nicht oder nur verkürzt gestarrt hätten? Könnte sein! Ist es im Sinne der Natur? Ich denke nicht. Aber das sollte jeder für sich selbst entscheiden.
Das nun auch ein dritte Tier aus dem Gelege kurz nach der Starre verstorben ist, ist natürlich schon etwas frustrierend. Beide noch verbliebene Minis haben in den 2 Jahren ganz normal zugenommen und waren auch sonst sehr aktiv. Die Starre ist ganz normal verlaufen, aber, und das muss ich dann auch einfach akzeptieren, manchmal passieren solche Dinge auch ohne einen Grund.
Aber jetzt heißt es wieder:
Auf, zur neuen Schildkrötensaison!