Die Köhlerschildkröte (Chelonoidis carbonarius) ist eine faszinierende Vertreterin der Landschildkröten, die mit ihrer imposanten Größe und den charakteristischen Farbakzenten beeindruckt. Als Bewohnerin der tropischen Regenwälder Südamerikas hat sie sich perfekt an die dortigen Lebensbedingungen angepasst. Doch trotz ihrer weiten Verbreitung ist die Art heute gefährdet – Lebensraumzerstörung, Jagd und illegaler Handel setzen den Populationen zu.
Die Köhlerschildkröte ist eine imposante Landschildkröte, die bis zu 50 cm lang und 20 kg schwer werden kann, wobei die Weibchen meist kleiner bleiben. Ihr Panzer ist hoch gewölbt und bei älteren Männchen oft rechteckig bis tailliert geformt. Die Grundfarbe des Rückenpanzers (Carapax), des Kopfes, Halses und der Gliedmaßen ist überwiegend schwarz.
Charakteristisch für diese Art sind die gelben, orangen oder roten Flecken an den Beinen, die ihr im Englischen den Namen „Red-Foot Tortoise“ eingebracht haben. Die einzelnen Hornplatten (Areolen) des Panzers weisen auffällig gelbe Zentren auf. Der staksige Gang und die hohen Beine erleichtern der Köhlerschildkröte die Fortbewegung in ihrem natürlichen Lebensraum, der teilweise sumpfige Gebiete umfasst.
Verbreitungsgebiet
Die Köhlerschildkröte ist im nördlichen Südamerika beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Panama bis Argentinien. Auch auf einigen Karibikinseln wie Kuba und Jamaika gibt es Populationen dieser Art.
Lebensraum
In ihrem natürlichen Habitat bewohnt die Köhlerschildkröte vorwiegend tropische Regenwälder, ist aber auch in Savannen und Galeriewäldern anzutreffen. In diesen Regionen herrschen Durchschnittstemperaturen von 26-28°C und eine hohe Luftfeuchtigkeit von bis zu 95%.
Foto: Wirestock/Canva.com
Haltung in menschlicher Obhut
Aufgrund ihrer Größe benötigt die Köhlerschildkröte ein geräumiges Terrarium und Freilandgehege, welches mindestens 20-25 qm umfassen sollte. Eine artgerechte Haltung kombiniert idealerweise ein beheizbares Gewächshaus („Frühbeet“) mit einem abwechslungsreich gestalteten Außenbereich.
Im Terrarium sind Temperaturen zwischen 24-32°C und eine hohe Luftfeuchtigkeit von 80-95% erforderlich, um die tropischen Klimabedingungen zu imitieren.Dazu tragen eine üppige Bepflanzung und großzügige Badebecken bei. Auch UV-Beleuchtung und Sonnenplätze mit bis zu 40°C sind für das Wohlbefinden der wechselwarmen Köhlerschildkröten essenziell.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-21 .
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Das Freilandgehege sollte teilweise sonnig, aber auch mit schattigen Rückzugsmöglichkeiten ausgestattet sein. Eine vielfältige Bepflanzung bietet Abwechslung und unterstützt die nötige Luftfeuchtigkeit. Als gesellige Tiere sind Köhlerschildkröten am besten in kleinen Gruppen zu halten, wobei auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis zu achten ist, um Revierkämpfe unter Männchen zu vermeiden.
Gefährdung und Schutzmaßnahmen
Trotz ihrer weiten Verbreitung gilt die Köhlerschildkröte als gefährdet. Hauptgründe dafür sind die fortschreitende Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums durch Rodung der Regenwälder sowie die illegale Entnahme von Tieren für den Heimtierhandel. Auch die Jagd auf Schildkröten wegen ihres Fleisches stellt eine erhebliche Bedrohung dar.
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